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In Ihrer Nachbarschaft wird gerade der Kanal saniert, Sie möchten mehr über Ihre Pflicht zur Instandhaltung Ihres Hausanschlusses erfahren oder Sie interessieren sich einfach für das Thema Abwasserentsorgung? Auf dieser Seite haben wir ein paar grundlegende Infos zum Thema für Sie zusammengestellt.

Sollten Sie allerdings konkrete Fragen zu Projekten und deren Zeitablauf haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre Stadt-/Gemeindeverwaltung oder Versorgungsgemeinschaft.

Wenn Städte oder Gemeinden eine Kanalsanierung ankündigen, geht es üblicherweise um die Erneuerung oder Instandsetzung der Abwasserleitungen. Je nachdem, wie stark die Schäden sind, kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Bei größeren Schäden werden oft neue Rohre verlegt, wofür die darüberliegenden Flächen oder Straßen aufgegraben werden müssen. Für weniger schwerwiegende Schäden gibt es moderne, grabenlose Verfahren, wie zum Beispiel die Reparatur mit einem Inliner. Die Art der notwendigen Reparatur richtet sich also nach dem Ausmaß der vorhandenen Schäden.

Als Grundstückseigentümer sind Sie verpflichtet, sich um den einwandfreien Zustand der Entwässerung auf Ihrem Grundstück zu kümmern. Für welchen Bereich genau Sie verantwortlich sind, finden Sie in der Abwasser-/Entwässerungssatzung Ihrer Stadt oder Gemeinde. Satzungen von Kommunen, die wir betreuen, haben wir am Ende der Seite unter Entwässerungssatzungen für Sie verlinkt.

Detaillierte Infos finden Sie auch in diesem Leitfaden des LfU Bayern (Landesamt für Umwelt) bei der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.) oder in dieser Broschüre (besonders S. 7/8) des RSV (Rohrleitungssanierungsverband e. V.).

FAQ Prüfung und Sanierung von Hausanschlüssen

Wie veranlasse ich eine Dichtheitsprüfung?

Dichtheitsprüfungen werden von spezialisierten Rohrreinigungs- und Kanalsanierungsfirmen durchgeführt. Auch einige Sanitärinstallationsbetriebe und Ingenieurbüros für Umwelttechnik und Wasserwirtschaft bieten diese Leistung an.

  • Fordern Sie ein schriftliches Angebot für Dichtheitsprüfung und Kamerafahrt an (circa 250 bis 500 Euro).
  • Prüfen Sie Film und Plan genau; bestehen Sie auf einem Nachweis, dass es Ihr Kanal ist.
  • Ergebnisse zeigen Reparaturbedarf? Dann sollten Reinigung, Vermessung, Materialanalyse sowie Berichte mit Video dazugehören.
  • Reparaturkosten schwanken stark: Hauslage, Kanallänge, Zugänglichkeit spielen eine große Rolle.

Wie finde ich einen seriösen Anbieter?

  • Seriöse Firmen zeigen klare Adressen und Kontaktdaten.
  • Sie sind oft in Fachverbänden gelistet (z.B. Güteschutz Kanalbau).
  • Sie informieren umfassend und drängen nicht zu schnellen Unterschriften.
  • Schriftliche Angebote und Bedenkzeit sind selbstverständlich.
  • Sie nennen Referenzen oder haben Qualitätsnachweise.
  • Vergleichsangebote sind kein Problem.

Woran erkenne ich einen unseriösen Anbieter, einen sogenannten "Kanalhai"?

  • Lockangebote mit extrem billigen Dichtheitsprüfungen (oft unter 100 Euro, normal wären ca. 500 Euro mit Reinigung).
  • Fehlende Ausrüstung und Qualifikation.
  • Nachweise ohne Lageplan und klare Bilder/Videos.
  • Oft falsche Adressen und Behauptung, eine lokale Firma zu sein.
  • Überteuerte und schlecht ausgeführte Reparaturen.
  • Druck durch angebliche Eile und drohende Strafen.
  • Zeigen schlimm aussehende Bilder von Schäden aus anderen Häusern.
  • Ausreden oder Einschüchterung bei Fragen nach Referenzen.
  • Vorgetäuschte Nähe durch gute Platzierung in Suchmaschinen, obwohl die Firma nicht vor Ort ist.
  • Fallen im Kleingedruckten, z.B. keine Garantie für Erfolg.

Was passiert nach der Dichtheitsprüfung?

  • Dicht: Keine Mängel, Rohre sind dicht, keine weiteren Maßnahmen nötig. Sie reichen die verlangten Unterlagen bei Ihrer Stadt oder Gemeinde ein. Spätestens in 20 Jahren müssen Sie den nächsten Nachweis erbringen. Die Lebensdauer Ihrer Rohre beträgt insgesamt etwa 50-80 Jahre.
  • Undicht: Leckagen vorhanden, Abwasser tritt aus oder Fremdwasser dringt ein. Informieren Sie umgehend Ihre Stadt-/Gemeindeverwaltung oder Versorgungsgemeinschaft. Kümmern Sie sich um eine zügige Reparatur. Ist der Schaden beseitigt, lassen Sie sich die Dichtheit schriftlich bestätigen und reichen Sie die Unterlagen ggf. bei Ihrer Stadt oder Gemeinde ein.

–> Folge bei Undichtigkeit:

    • Umweltverschmutzung: Abwasser gelangt ins Erdreich, Grundwassergefahr.
    • Bauschäden: Feuchtigkeitsschäden am Hausfundament möglich.
    • Geruchsbelästigung: Unangenehme Gerüche können auftreten.
    • Kosten: Reparaturen oder Sanierungen werden notwendig.
    • Gebühren: Möglicherweise höhere Abwassergebühren durch Fremdwassereinleitung.
    • Rechtliche Folgen: Bei groben Mängeln können Auflagen von Behörden kommen.

–> Als Grundstücksbesitzer sind Sie verpflichtet Rohre und Anschlüsse in Stand zu halten. Reparaturen müssen zeitnah durchgeführt werden, sonst drohen Bußgelder.

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn ich meinen Hausanschluss sanieren muss?

Je nach Art des Schadens kommen die folgenden Sanierungsmöglichkeiten in Frage:

  • Partielle Reparatur: Einzelne Schadstellen (z.B. Risse) werden lokal abgedichtet oder ausgetauscht.
  • Inlinersanierung: Ein neuer, flexibler Schlauch (Inliner) wird in das alte Rohr eingezogen und dichtet es von innen ab.
  • Rohraustausch (offene Bauweise): Das alte Rohr wird komplett ausgegraben und durch ein neues ersetzt.
  • Kurzliner/Rohrabschnittsreparatur: Ein kurzes Stück Rohr mit Schaden wird entfernt und durch ein neues Teilstück ersetzt.
  • Roboterverfahren: Kleine Roboter reparieren Schäden im Rohrinneren (z.B. Verpressen von Dichtmitteln).

Da die Kosten stark von der Schwere des Schadens und den Gegebenheiten auf Ihrem Grundstück abhängen, können wir dazu leider keine Angaben machen.

Kanalisation im Fokus: Mehr als nur Abwasser

Investieren Sie in eine saubere und sichere Zukunft!

Hier erfahren Sie spannende Fakten und wichtige Tipps rund um unsere Kanalisation. Wir von GBi, Ihrem Ingenieurbüro für Tiefbau in der Region, möchten Ihnen zeigen, wie wichtig dieses unsichtbare Netzwerk für unsere Lebensqualität ist. Tauchen Sie mit uns ein in die Welt unter unseren Straßen!

Wussten Sie schon?

Bayerns öffentliches Kanalnetz entspricht etwa dem 2,5-fachen Erdumfang! Unglaubliche 106.000 Kilometer sorgen dafür, dass unser Abwasser sicher abgeleitet wird und das Netz wächst stetig.*

Jedes Jahr werden in Bayern
rund 270.000 Tonnen Klärschlamm
(Trockenmasse) entsorgt.
Das entspricht dem Gewicht von
etwa 27 Eiffeltürmen!

Die Lebensdauer von Trink- bzw. Abwasserrohren beträgt etwa 50-80 Jahre. Das entspricht ungefähr der durchschnittlichen Lebenserwartung eines Elefanten.

Etwa 10-15% der bayrischen Trink- und Abwasserleitungen sind sanierungsbedürftig. Leere Kassen und der teils große Sanierungsaufwand sind dafür verantwortlich, dass jedes Jahr nur 1% dieser Rohre in Stand gesetzt werden.

Alarm im Untergrund: Die häufigsten Schäden an unserer Kanalisation

Unsere Kanalisation ist in der Regel unsichtbar, aber lebenswichtig. Doch wie jedes System ist auch sie anfällig für Schäden. Geruchsbelästigung, Belastungen für Umwelt und Gesundheit, Verstopfung mit Rückstau, Überschwemmungen,  und strukturelle Schäden, die kostenintensive Reparaturen nötig machen, können die Folgen sein. Hier sind die häufigsten Probleme, die unsere Abwassernetze bedrohen:

Wurzeleinwuchs: Die heimlichen Eindringlinge

Wurzeln dringen in Risse und Fugen ein und verursachen Verstopfungen oder Rohrbrüche. Auch ein Rückstau kann die Folge sein.

Rohrbrüche und Risse: Wenn das Material müde wird

Alterung, Korrosion oder äußere Einflüsse führen zu Rissen und Brüchen, die Undichtigkeiten verursachen. Das ist vor allem schlecht für unser Grundwasser und kann zu ernsthaften Schäden z.B. an Straßen führen.

Ablagerungen und Verstopfungen: Wenn nichts mehr abfließt

Fett, Essensreste, Hygieneartikel, einfach alles was nicht in den Abfluss oder die Toilette gehört, lagert sich ab und verstopft die Rohre. Sie als Bürgerinnen und Bürger tragen eine Mitverantwortung für den Erhalt dieser systemkritischen Infrastruktur.

Undichtigkeiten: Wenn das System leckt

Risse, Brüche und fehlerhafte Verbindungen verursachen Undichtigkeiten, die zu Abwasserverlust führen und unser Grundwasser verunreinigen können. Auch von außen eindringendes, sogenanntes Fremdwasser belastet Abwassernetze und Kläranlagen.

Regelmäßige Inspektionen und rechtzeitige Sanierung sind entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden. Denn eine intakte Kanalisation ist wichtig für unsere Gesundheit und unsere Umwelt.

Sie möchten mehr erfahren? Hier haben wir einige interessante Links für Sie zusammengetragen: